Sicherheitsboje für (U) Boote

Den Ubootlern schon lange bekannt und auch entsprechend verbreitet sind Bojen, die ein havariertes Boot kennzeichnen und auffindbar machen. Verschiedene Unglücke im Bekanntenkreis brachten mich dazu, mir mehr Gedanken über das Thema zu machen. Nach vereinzeltem nachdenken fiel mir in der Bibliotek ein Buch in die Hand, das meine Probleme dezimierte. Die Ansprüche die ich an die Boje stellte, waren denkbar einfach: es muß immer funktionieren, auch ohne Wartung, denn so kann man das System in irgendeinem Winkel unterbrigen, in den man später nicht mehr kommt. Zweiter wichtiger Punkt: es soll sogut wie nichts kosten. Daraus resultieren folgende Eigenschaften: nur wenig mechanische Bauelemente, ausserdem sollte sich das System über einen langen Zeitraum nicht verändern, d.h. Umwelteinflüße dürfen keine Spuren hinterlassen. Als Lösung des Problems Austoß der Boje wird ein " burn wire", was frei übersezt Durchbrenndraht heissen könnte, verwendet.

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Die Methode scheint relativ zuverlässig zu sein, wird sie doch seit langem in der Raumfahrt verwendet, um einfach lösbare Verbindungen zu realisieren. Dieser Draht, ich verwende Konstantan mit 63 W /m, kompensiert die Auftriebskräfte der Boje (actio = reactio). Natürlich kann man auch jeden anderen Draht verwenden, der geeignet erscheint, Vorversuche schaden nie, gewarnt sei nur vor Korrosionsproblemen..Sobald es die Situation erfordert, wird der Draht von einem genügen großen Strom durchfloßen, der ihn in einem Sekundenbruchteil " durchbrennt" und so zum Aufsteigen der Boje führt. Bei der Auswahl des Schalters für den Draht sollte man größte Sorgfalt walten lassen, den nur so kann unser System seinen Dienst erfüllen.Der Haken an der Sache ist, daß wir immer genug Energie benötigen, um den Draht zu schmelzen, aber auch andere mechanische Alternativen bringen hier meist keine Abhilfe, da wir aber sowieso immer Acht auf unseren Energiehaushalt geben, sollte uns das nicht weiter stören.

Konstruktive Grundlagen: der Draht ist aufgrund seines geringen Durchmessers relativ empfindlich, weshalb er schonend behandelt werden muß. Das heist für uns, daß wir auf scharfe Kanten achten müssen, ausserdem wäre eine dauerhafte wechselnde Belastung für die " Lebensader" sehr gefährlich.Deshalb sollte man eine Öse aus Nylonschnur verwenden, denn die kann auch einen Teil der dynamischen Belastung aufnehmen. Bitte nicht die Schnur, an der das Boot gehoben werden soll in den Auslösemechanismus einbinden, die Temperatur des Drahtes könnte das Aus für den sprichwörtlichen "seidenen Faden" bedeuten. Alle Lötstellen sollten korrosionsbeständig gemacht werden, was natürlich auch sonst für das System gilt.Den Draht kann man ganz komfortabel auf eine kupferkaschierte Epoxiplatine mit Schlitz löten, so hat man gleich eine gute Grundlage für das weitere System.

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Alternativ könnte man den Auftriebskörper auch reibschlüßig festhalten und über den Draht freigeben, der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.Natürlich muß man an dieser Stelle anmerken, daß jedes eingebaute Teil versagen kann, hier gilt also Minimalismus, alles was nicht eingebaut ist, kann nicht versagen.

Ein weiterer elementarer Bestandteil ist die Schnur, mit der wir das Boot und die Boje verbinden. Sie muß sich extrem reibungsarm abrollen lassen und darf auf keinen Fall über Grate laufen. Angelschnur hat sich bisher als relativ alterungsbeständig erwiesen, sie besizt auch eine ausreichende Zugfestigkeit um den Havaristen zu bergen. Alle Versuche die ich bisher gemacht habe, waren sehr erfolgreich, leider ist das System noch nicht fertig, aber das kommt noch.Ausserdem bleibt so für jeden genug Spielraum für eine Anwenderspezifische Problemlösung.

(c) G. Kinzy 2000